Während ambulante Pflegedienste in den ländlichen Regionen Deutschlands mit Personalsorgen und Personalengpässen zu kämpfen haben, liegen die Probleme in den großen Städten und Metropolen nicht selten in der Kundengewinnung. Für die Analyse wurden Daten der pflegedatenbank.com ausgewertet. Die Datenbank stellt den größten Pool an Daten über ambulante und stationäre Anbieter von Pflegedienstleistungen in Deutschland mit Preisen, Mitarbeiterzahlen, Betten- und Kundenzahlen sowie Geodaten zur Verfügung.

Konkurrenzsituation in Hamburg & Frankfurt

Bei der Analyse der Konkurrenzsituation um die Gunst der pflegebedürftigen Kunden zeigt sich, dass der Markt insbesondere in Hamburg und Frankfurt hart umkämpft ist. In der Hansestadt  werben zwei Pflegedienste je 10.000 Einwohner, in Frankfurt, mit knapp 680.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt der Republik, sogar knapp 2,5 ambulante Pflegedienste je 10.000 Einwohner um die häusliche Betreuung der Patienten. Die Größe der ambulanten Pflegebetriebe liegt in Frankfurt mit durchschnittlich 13 Mitarbeitern deutlich niedriger als im Bundesdurchschnitt.

Konkurrenzsituation in München

München hingegen liegt mit seinen 1,67 Pflegediensten annähernd im Schnitt. Aufgrund der geringen Quote häuslich versorgter Patienten in der bayrischen Landeshauptstadt ist aber auch hier der Druck auf die Pflegedienste besonders hoch. Nur 92 Menschen je 10.000 Einwohner werden in München ambulant versorgt. Dieser Wert liegt weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 147 Patienten, die durch ambulante Pflegedienste betreut werden. Der Vergleich der zehn größten Städte zeigt, dass München mit durchschnittlich zwölf Mitarbeitern die kleinsten Pflegedienste hat.

Konkurrenzsituation in Köln

Köln, mit gut einer Million Einwohnern nach Berlin, Hamburg und München viertgrößte Stadt Deutschlands, versorgt seine Patienten mit 1,26 Pflegediensten je 10.000 Einwohner und liegt damit deutlich unterhalb der statistischen Werte anderer Metropolen. Relativiert wird dieser Wert allerdings durch die ebenfalls unterdurchschnittliche Quote von 115 Patienten je 10.000 Bürger, die ambulant versorgt werden.  Daraus resultiert ein gesundes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, das dem Durchschnitt auf Bundesebene ähnelt. Wie im bundesweiten Durchschnitt gehören in der Domstadt 20 Mitarbeiter zu einem ambulanten Pflegebetrieb. Auf ähnliche Verhältnisstrukturen stößt man darüber hinaus bei der Analyse der Konkurrenzsituationen ambulanter Dienste in Berlin, Stuttgart, Düsseldorf und Dortmund.

Konkurrenzsituation in Essen & Bremen

Etwas entspannter zeigt sich die Lage in Essen und Bremen. In der Liste der größten deutschen Städte die Plätze neun und zehn einnehmend, werben hier im Schnitt weniger Pflegedienste um die Gunst der Kunden. Essen, mit gut 570.000 Einwohnern eine der Metropolen im Ruhrgebiet, versorgt seine Pflegebedürftigen mit nur 1,22 Pflegediensten je 10.000 Einwohner. Bremen liegt dieser Wert zwar mit 1,63 Pflegediensten annähernd auf Bundesniveau, die Pflegebedürftigkeit liegt in der Hansestadt an der Weser mit 188 Patienten je 10.000 Einwohner, allerdings deutlich über dem Schnitt. Mit durchschnittlich 25 Mitarbeitern sind hier folglich die größten Pflegedienste zu finden. Zum Vergleich: der Bundesdurchschnitt liegt bei 20 Mitarbeitern je Pflegedienst.

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Weiterführender Artikel: Vergleich der größten Pflegedienste in Berlin, Hamburg und München